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Liebe Berufsträger,

wir wissen, was Sie durchmachen. Fachkräftemangel, dann Corona und dann Corona mit Fachkräftemangel. Eine doppelte Kombi. Wir wissen auch: Ihre Mitarbeitenden gehen auf dem Zahnfleisch!

Unser Lob: Sie stellen Budget zur Verfügung um für Fachpersonal zu sorgen. Wenn wir dann aber die Stellenanzeigen lesen, lesen wir auch Ihre pure Verzweiflung. Sätze und Worte wie „wir suchen dringend“ oder „wir erwarten“ schrecken doch schon gleich in der ersten Zeile ab und signalisieren: da ist Land unter, da kommst nicht vor 22 Uhr raus. Und mit Verlaub: Azubis sucht man nicht „dringend“ – außer dann, wenn man günstige Arbeitskräfte sucht!

Der Markt ist leer. Nicht nur in unserer Branche. Die 80er Jahre sind vorbei, das Personal ist selbstbewusster geworden und nicht mehr bereit, für knapp über dem Mindestlohn zu arbeiten. Und es wird nicht nur ein Schreibttisch und ein Drehstuhl mit 5 Füßen erwartet. Obst und Wasser ist auch nett, wird aber niemanden mehr vor Begeisterung in Ohnmacht fallen lassen. Begriffe wie Gleitzeit, elektronische Zeiterfassung, mobiles Arbeiten und 30 Tage Urlaub sollten in 2022 keine Fremdworte mehr sein.

Es gibt kaum wechselwillige Fachangestellte. Die, die noch nicht die Branche wegen unattraktiver Bedingungen verlassen haben, sitzen fest im Sattel. Also gilt es umzudenken und Aufmerksamkeit zu erwecken. Machen Sie Ihr Angebot interessant. Dafür brauchen Sie nicht einmal eine Werbeagentur sondern das Zauberwort lautet „Umkehrschluss“.

Ihre Aufgabe lautet also: was muss ich tun, damit sich niemand, wirklich niemand bei mir bewirbt. Listen sie alles nacheinander auf. Und dann formulieren Sie ins positive um. Und lassen Sie es nicht nur Worthülsen sein sondern meinen Sie es auch ernst. Machen Sie deutlich, wer Sie sind, was Sie von Ihren Kolleginnen und Kollegen absetzt und warum Sie der Chef oder die Chefin der Zukunft sind!

Warum sollte man sich ausgerechnet bei Ihnen bewerben obwohl der Markt voll ist mit tausenden Stellenangeboten? Probieren Sie es aus und lesen Sie sich vor allem Ihre Stellenanzeige durch, bevor Sie sie schalten. Und noch ein kleiner Hinweis: nennen Sie Roß und Reiter: niemand kauft gerne die Katze im Sack. Mittlerweile möchten die Mitarbeitenden vorher wissen, wie hoch das Jahresgehalt sein wird. Schwierig? Richtig! Deshalb sollten Sie genau überlegen, was Sie für eine Leistung erwarten und diese auch dotieren. Es sollte also im perfekten Fall lauten: wir zahlen mindestens für Leistung x und Summe y für Leistung z. Somit ersparen Sie allen Beteiligten Zeit und unnötige Enttäuschungen wenn die Erwartungen zu sehr auseinander gehen.

Und noch ein kleiner Tipp: eine Stellenanzeige mit einem Rahmen drumherum wirkt eher wie eine Todesanzeige.

Was aber immer gilt: Seien Sie in ihrer Stellenanzeige ehrlich! Preisen Sie nichts an, was Sie nicht halten können. Vielleicht kann Ihnen der/die Bewerber/in und zukünftige Mitarbeiter/in in der Umsetzung eines nahezu perfekten Arbeitsplatzes helfen. Seien Sie offen für neue Ideen. Verabschieden Sie sich von dem Satz „Das haben wir schon immer so gemacht.“ Wie wäre es denn mit „Das haben wir schon immer so gemacht, aber wir freuen uns darauf, Dinge zu ändern, zu verbessern und zu erneuern.“? Als Anregung finden Sie eine Stellenanzeige, wie wir sie uns wünschen würden unter https://reno-vereinigung-hamburg.de/verzweifelt…/

Wir wünschen Ihnen viel Kreativität und viele Impulse. Ihr Vorstand von der Reno Hamburg