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Die Frage nach einem Tarifvertrag erhalten wir von der Reno Vereinigung Hamburg oft. Und auch in diversen Foren bei Social Media wird die Frage öfter aufgeworfen.

Auch wir würden es sehr begrüßen, wenn solche Tarifverträge kämen.

Es gibt zwei wesentliche Gründe, warum dies derzeit nicht realisiert werden kann:

Der erste Grund ist: Es gibt keinen „Gegenspieler“. Rechtsanwälte/innen und Notare/innen haben keine Arbeitgeberverbände (bundesweit) gegründet, die tariffähig wären. Kammern sind das eben nicht. Dies hat zur Folge, dass nicht nur die RENO sondern auch große Gewerkschaften keine Tarifverträge abschließen können. Zum Glück kann hier verkündet werden: Das stimmt inzwischen so nicht mehr. Es gibt zwischen der Tarifgemeinschaft Hamburger Rechtsanwältinnen und Rechtsanwälte und der Vereinten Dienstleistungsgewerkschaft ver.di einen Tarifvertrag. Hiermit sollen die folgenden Ziele, die auch die RENO Ortsvereine und Landesverbände und damit der Bundesverband verfolgt, erreicht werden:

  • Schaffung von sozialen Mindeststandards durch Regelung der Gehälter und Ausbildungsvergütungen,
  • Vereinheitlichung der Arbeitsbedingungen z.B. bei der Arbeitszeit und beim Urlaub,
  • Vermeidung individueller Konflikte in den Büros, die das Verhältnis untereinander belasten können, durch klare Formulierungen im Tarifvertrag, 
  • Bei Neueinstellungen muss nicht mit jedem Beschäftigten ein individueller Arbeitsvertrag ausgehandelt werden, in dem u.U. die Regelung wichtiger Punkte übersehen wird, sondern beide Seiten verfügen über eine Orientierung in Gestalt des Manteltarifvertrags und des Gehaltstarifvertrags.

(Auszug aus der Internetseite http://www.tarifgemeinschaft-ra-hh.de/

Allerdings verpflichten sich nur Arbeitgeber, die auch Mitglied der Tarifgemeinschaft sind, sich auch an diesen Tarifvertrag zu halten. Gerade in Hamburg werden oft gute Gehälter gezahlt. Ziel sollte es aber eben auch sein, flächendeckend – auch in ländlicheren Regionen – einheitliche Arbeitsbedingungen und Gehälter zu erreichen. 

Der zweite Grund: Rechtsanwalts- und Notarfachangestellte organisieren sich nicht in ausreichendem Maße. Um Druck auf die Arbeitgeber aufbauen zu können, muss ein Verband viele, viele Mitglieder haben, am besten natürlich die Mehrheit aller Angestellten vertreten. Da beißt sich dann sprichwörtlich die Katze in den Schwanz. Die Nichtmitglieder sagen: „Ja, macht doch zuerst einmal einen Tarifvertrag, dann kommen wir „vielleicht“ auch zu Euch“. Dadurch bleibt die Mitgliederzahl in allen Ortsvereinen und Landesverbänden relativ gering und dem Bundesverband fehlt die Stärke.

Somit bleibt uns nur zu sagen: Werdet Mitglied in einem Ortsverein oder Landesverband vor Ort! Ganz getreu dem Motto: Gemeinsam mehr erreichen!

Euer Vorstand der Reno Vereinigung Hamburg

Marina, Franzi und Rainer

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